von Manuel Glüheisen
Hochgewölbt und eng beschränkt
Ein Weg des Lichts
Der den Falter verbrennt
Ein Hauch von Nichts
Kann Sehen ohne Tageslicht
Doch Augenkraft benutz ich sclicht
Kann Engelszung’ berühren
Muss Gabriels faden Hauch verspüren
Der Geist fliegt hoch
Die Tat verlenkt
Der Wille groß
Die Angst verdrängt
Suche nach dem Extrakt der Frucht
Doch verlange nicht danach
Und lebe keinen Tagverdruss
Wenn der Wächter wacht
Dunkelheit überzeiht den Lauf
Und Wunsch nach Kontrolle in Dir gedeiht
Besser wär’s man gibt es auf
Weil sonst mehr als Dein Verlangen weilt
Traurig ist des Märchens End’
Doch keine Träne geht verloren
Wenn man Wunsch und Hoffnung trennt
Bleibt das Eis nicht stets gefroren
Und wenn das unschuld’ge Kind
Dich aus dem Schlafe weckt
Ist’s wie der Wind
In der Natur der Seele versteckt
Anmerkung des Autors
Dieses Gedicht ist durch Goethe und seinem Buch „Faust I“ inspiriert. Ich wollte einmal diesen Poesiestil
ausprobieren und gleichzeitig nicht nur auf die Thematik des leidenschaftslosen Gelehrten, der sich
dem Teufel verschreibt um zu erkennen was die Welt im Innersten zusammenhält eingehen, sondern auch um
über eine persönliche Gemütslage zu schreiben. Meine Hoffnung an ein besseres Miteinander, wenn nur
genug Wille da ist, schwindet mit den Jahren und wahrscheinlich wird am Ende nicht mehr übrig sein als
ein kleiner Rest. Ich habe das Gedicht geschrieben, um an einen guten Glauben zu erinnern, den man
niemals aufgeben sollte, auch wenn er illusionistisch ist. Denn ein paar Lebenserfahrungen später trifft
selbst für mich wahrscheinlich nur ein Wort auf den guten Glauben des Gedichtes zu: Gutgläubig!